Fisch a la Robinson
von Klaus Schmitt
Vor
vielen,
vielen
Jahren
-
die
MAINPERLE
war
schon
verkauft
-
aber
ihr
Nachen
lag
noch
im
Oberwasser
des
Wehres
Klingenberg.
Eigentlich
wurde
er
noch
vom
Opa
zum
Fischen
gebraucht,
aber
wenn
man
zwei
Söhne
hat,
die
mit
ihren
5
und
7
Jahren
reif
für
eine
Abenteuerreise
in
die
Südsee sind, dann gibt es Arbeit für Schiffbauer.
Also
haben
wir
den
Nachen
zu
einem
ordentlichen
Schoner
umgebaut.
Zwei
Masten
aufgerichtet,
einen
Klüverbaum
montiert,
Wanten
und
Stage
gezurrt
und
Seitenschwerter
angehängt.
Segel
gibt
es
in
einem
guten
Schifferhaus
immer
aus
Leckkleidern,
die
man
ja
mittlerweile
nicht
mehr
braucht.
Die
Schiffsausrüstung
wurde
an
Bord
geschleppt,
Riemen,
Taue,
Braunkohleendchen,
Fliegerhaken,
Anker,
Nebelhorn,
Laternen,
Flaggen,
Fernglas,
Handöser,
Schrubber,
Angelruten,
Stiefel,
Kessel,
Messer,
Beil,
Geschirr...und
was
man
halt
so
braucht
für
eine
weite
Reise.
(Die
SUK
wäre
glücklich
gewesen,
wenn
sie
das
alles
hätte
abhaken
können,
sogar
ein Leckkleid).
Dann
wurde
Proviant
genommen:
Brot,
Käse,
Äpfel,
Möhren,
Kohlrabi,
Tomaten,
Gummibärchen,
Kekse,
Knobelinchen,
Kartoffelsalat
und
was
man
halt
so
braucht,
um
unter
der
Südseesonne
zu
überleben,
jedenfalls
auch extra einen ganzen Bembel Äppelwoi. (Kapitänsorder!)
Und
endlich
wird
gepfiffen:
Alle
Mann
an
Bord,
Anker
gelichtet,
Leinen
los,
abgelegt
und
Kurs
Süd
angesteuert.
In
der
Ferne
werden
wir
das
Kreuz
des
Südens
finden,
auf
dem
Kloster
Engelsberg.
Der
Wind
stand
eigentlich
nicht
so
gut,
aber
wir
hatten
ja
Riemen
mit.
Das
machte
die
Reise
nicht
schnell,
eher
beschwerlich,
aber
dafür
umso
eindrucksvoller.
Süden
war
weit!
Und
wir
wollten
unbedingt
zu
den
sogenannten
Liebesinseln segeln.
Nach
2
langen
und
entbehrungsreichen
Monaten
(eigentlich
2
Stunden)
konnte
man
sie
liegen
sehen,
backbord
hinter
einem
Schilfriff,
auf
jenem
Breitengrad,
auf
dem
weit
über
dem
Mainlantik
auf
dem
Festland
die
Siedlung Laudenbach liegt.
Es
war
eine
glückliche
Landung.
Die
Segel
flatterten
herunter,
Schilf
rauschte
an
der
Bordwand
entlang
und
dann
knirschte
Kies
unter
dem
Kiel.
Mit
Hurra
wurde
die
Insel
erobert,
die
Enten
stoben
vor
akuter
Lebensangst
nur
so
auseinander.
Zuerst
musste
das
Schiff
fachmännisch
festgemacht
werden,
denn
es
war
bekannt,
dass
in
jener
Gegend
der
Weltmeere
die
vorbeifahrenden
dicken
Dampfer
und
schreckliche
Mainkühe
beim
Baden
ungeheure
Gezeiten
auslösten.
Sodann
begann
die
Erkundung
der
Insel.
Dazu
mussten
erst
mal
die
Buschwege
freigeschlagen
werden,
die
unbekannte
Inselbewohner
in
früheren
Jahren
angelegt
hatten.
Hei,
da
gab
es
auch
einen
kleinen
Sandstrand
zum
Plantschen
und
Toben
und
Muscheln
konnte
man
dort
auch
finden.
Die
Blesshühner
aber
ließen
sich
nicht
fangen.
Die
Erkundungswege
führten
dann
auch
zu
einer
sonnigen
Lichtung,
ein
toller
Lagerplatz
mit
idealer
Feuerstelle.
Nun
wurde
es
auch
tatsächlich
Zeit,
sich
um
den
Lebenserhalt
zu
kümmern.
Mit
Eifer
wurden
ganze
Berge
von
trockenem
Holz
gesammelt
und
bald
prasselte
ein
lustiges
Lagerfeuer
auf
der
Lichtung.
Die
lodernden
Flammen
lockten
aufmunternd
den
Appetit
an.
Es
sollte
leckeren
Robinson-Siedefisch
geben.
Aber
da...
der
Kessel
war
wohl
da,
die
Einlage
auch,
(die
Mannschaft
stand
auf
Fischstäbchen
vom
Schwein)...
jedoch
–
ach
du
dickes
Ei
-
wir
hatten
das
Wichtigste
für
eine
Seereise
vergessen:
Frischwasser. Oh, wie fatal!
Und
da,
in
der
Not
kommt
es
wieder
hoch,
das,
was
wir
beim
Lehrer
Zengel
einst
gelernt
hatten,
als
wir
das
Aufsatzthema
bearbeiten
mussten:
„In
der
Beschränkung
zeigt
sich
erst
der
wahre
Meister“.
Gelernt
fürs
Leben!
So
wurde
damals
im
fernen
Süden
auf
jener
Liebesinsel
ein
ganz
neues
Kochrezept
erfunden.
Und
es
schmeckte
ganz
hervorragend,
ein
exklusives
5-Sterne-Robinson-Gericht,
fünf
Sterne
wie
sie
im
Kreuz
des
Südens zu sehen sind:
Knobelinchen in Äppelwoi gekocht
.